Das Flusskrebspaar war heute wieder mal sehr aktiv. Allerdings sind heute die Fetzen geflogen. Ernsthaft verletzt wurde niemand. Das Weibchen ist sicher nicht nur aus Spass aus der gemeinsamen Röhre ausgezogen. Sie bewohnt jetzt die Muschel, die das Männchen anfangs okkupiert hatte. Mittlerweile hatten sich da zwei der Apfelschnecken einquartiert.
Die Schnecken liegen jetzt in der nächsten Ecke des Aquariums. Gleich neben dem Absaugrohr. Die kommen mir fast vor, wie die Roma und Sinti in den 30er Jahren in D. Von wegen Rieselfelder usw..
Da ich meistens ein Auge in irgendwelchen Suchergebnissen habe, weiss ich seit eben, dass die Roma und Sinti ursprünglich vom indischen Subkontinenten stammen. Verständlich, dass sich da ganze Stämme aus dem Staub machen. Indien ist stark bevölkert und die Bedingungen sind oft suboptimal. Vielleicht weil Indien ein Subkontinent ist … 😀 Ich schweife ab.
Die beiden Krebse haben sich echt mies gekloppt. Ich konnte sehr schön das Fluchtverhalten beim Weibchen beobachten. Wenn sie am flanieren sind, laufen sie vorwärts. Normal. Als sich die beiden in die Wolle bekamen (wahrscheinlich wollte der blaue Vergewaltiger wieder zuschlagen), wollte das Weibchen rückwärts flüchten. Mann hatte aber Weib an der Schere gepackt, trotzdem lief reflexmässig die Flucht ab. Das Weibchen führte einen Stoss mit dem Schwanz, um rückwärts zu fliehen. Ging aber nich.
Sie konnte sich befreien und machte nochmal Flucht nach Lehrbuch. Diesmal mit Erfolg. Das Männchen ging in die Röhre.
Vielleicht war es kein missglückter Paarungsversuch, sondern eine Art Revierkampf, den das Weibchen verloren hat. Ob sie ihm dann tatsächlich vorher irgendwann die Schere abzwicken konnte … ? Da hat mir der Verkäufer evtl. einen vom Storch erzählt.
Just in dieser Sekunde drehe ich meinen Kopf zum Aquarium und wer versucht in die Röhre zu krauchen? Genau, das Weib. War aber nur n kurzer Versuch. Ich werd eine zweite Röhre besorgen, um die Situation zu entspannen.
Das Männchen der Krebse hat heute wieder einmal seine Partnerin gestämmt. Für mich heisst das, dass die Begattung vorher nicht geklappt hat. Dafür hatte ich eine kleine Naturschau.
Es waren heute mindestens drei Versuche. Als ich das Becken gecheckt habe lagen die beiden in der Röhre aufeinander (s.o.).
Der Typ hat dann seine Ische aus der Höhle gezerrt und mit seiner einen Schere die Stelzen des Weibchens festgehalten. Wie und wo er sein Kram platziert hat konnte ich nicht erkennen. Es war aber echt n Marathonakt. Kudos!
Als die beiden Krebse vor der Höhle lagen, konnte man sehen, dass das Männchen mit seinem Fühler Kreisbewegungen ausgeführt hat. Die Kamera hat leider eine zu miese Auflösung, deshalb erkennt man zu wenig. Für Fotos ist die Kamera in Ordnung, aber Videos sollte man nur im Notfall damit machen. Es ist eine Fuji Finepix 304. In Zukunft werd ich das wohl lassen …
Im Video (das man auf mind. 200% zoomen sollte) sieht man, wie die beiden blauen Flusskrebse vor der Röhre in ihrer Paarungsstellung liegen. Dann entlässt das Männchen das Weibchen aus seiner Umklammerung und rennt in die schützende Röhre, als wäre der Ehemann nach hause gekommen.
Das Weibchen ist irgendwie angepisst und läuft etwas herum, droht den Fischen.
Als das Weibchen wieder daheim war, hat Macho Azul (ein besserer Name ist mir grad nicht eingefallen) gleich Hand angelegt und ist mit Frau Blau intim geworden. Schon wieder.
Anfangs waren die beiden Krebse tagsüber aktiv, aber zumindest wenn ich zuhause bin pennen die beiden. Krebse sollen dämmerungs- und nachtaktiv sein. Ab und zu leuchte ich nachts in das Aquarium, aber auch im dunkeln konnte ich sie nicht sehen.
Es sind immer noch über 7 Wochen, bis ich Gewissheit habe, ob die beiden Nachkommen haben. Ich denke um den 14. April werden sich die Jungen von den Beinen der Mutter lösen. Bis dahin läuft das Weibchen hoffentlich mal an der Kamera vorbei. Man sollte erkennen können, ob die Larven am Start sind.
Die beiden Krebse zeigen sich nur zur Fütterung. Allerdings bin ich den ganzen Tag nicht zuhause. Es fehlt eine Webcam! Mal sehen …
Die Apfelschnecken sind dagegen recht aktiv. Zu aktiv, aber leider machen sie nicht was sie sollen. Statt die Scheiben zu säubern fressen sie die Algen von den Steinen.
Auf dem Stein sieht man oben in der Mitte noch einen Rest des früheren Algenbewuchses. Bis vor wenigen Tagen war die komplette Ober- und Vorderseite bewachsen. Ich fand das eigentlich nich schlecht. Komischerweise haben die Krebse die Algen bisher nicht angekuckt. Die Koi knabbern ab und zu dran.
Glück im Unglück hatte heute eine der Apfelschnecken. Sie wurde erfolgreich vom Krebsmännchen in die Röhre geschleppt. Aufbekommen hat der Gliederfüsser seine Mahlzeit nicht. Das alte Problem mit der fehlenden Schere. Ich hätte ihm die Schnecke gegönnt. Gibt Tinte auf den Füller – und er hat ja grad Saison bei der holden Weiblichkeit.
Apfelschnecken haben eine Klappe vor der Öffnung ihres Hauses. Die Klappe erinnert in Form und Struktur an eine Hälfte einer kleinen Muschelschale. Auf dem Foto sieht man über dem eigentlichen Haus, hinter dem Fuss der Schnecke die Innenseite dieser Klappe. Ohne sie zählte die Belegschaft -1 oder schlimmer. In verschiedenen Ländern, u.a. in asiatischen werden die Apfelschnecken von Menschen gegessen und stellen sogar ein Grundnahrungsmittel dar. Jetzt bin ich am überlegen. Sie sehen lecker aus …
Klar, einen Tag nach dem Vollzug wird sich noch nichts getan haben, aber das Warten nervt jetzt schon. Die beiden Krebse verbringen immer noch die meiste Zeit zusammen in der Tonröhre. Im Eingang liegt etwas Kies, aber es werden keine Anstalten unnternommen den Eingang komplett zu verrammeln.
Normalerweise ist das Männchen aktiv und das Weibchen hockt in der Höhle, aber heute war es umgekehrt.
Das Weibchen ist deutlich grösser, aber die Scheren sind verhältnismässig kleiner als die des Männchens.
Hätte das Männchen noch beide Scheren, könnte man den Grössenunterschied auf diesem Foto deutlich sehen … 😉
Wie ich gerade gelernt habe dauert es 8 Wochen, bis die Kleinen schlüpfen. Erst reifen die Eier 4 wochen im Mutterleib, dann werden sie vom Weibchen an die Beine geklebt und so weitere 4 Wochen behütet. Nach einer Woche Kindergarten werden sie entlassen und müssen selber klarkommen. Da sind sie erst ca. 4 mm gross.
Aber noch ist es nicht so weit. Im besten Fall werden die Krebse mitte April schlüpfen. Bis dahin muss noch eine Babybox besorgt werden. Wäre schade, wenn sie alle als Appetizer enden würden.
Dieses 260 l Juwel Aquarium hat vor ein paar Jahren inkl. Unterschrank 450,- € gekostet. Der viel zu grosse, schwarze(!) Innenfilterkasten wurde mittlerweile durch einen Cristaldingsbums Aussenfilter für 90,- € ersetzt. Mit dem bin ich bisher sehr zufrieden. *klopf auf holz*
Den Hintergrund hab ich bei einer Internetdruckerei drucken lassen. Dazu habe ich das Foto eines Bambuswaldes vektorisiert und das Ergebnis wurde auf eine Kunststoffplatte gedruckt. Durch die Vektorisierung ist das Bild ohne Qualitätsverlust skalierbar. Ein Foto in einer druckfähigen Grösse und Auflösung war nicht parat und würde man ein kleines Bild auf diese Grösse bringen, wäre es wirklich pixelig.
Der Druck ist wasser- und UV-resistent. Das hat mit Expresszustellung ca. 90,- € gekostet.
Mittlerweile brummt die zweite Luftpumpe (69,- €). Die erste wollte nicht mehr mitspielen.
Die Buddha Figur (Kunststoff) in der rechten Ecke hat 8,- und diese kleine hässliche Tonröhre satte 12,- € gekostet. Die Heizung ist noch original. Die beiden algenbewachsenen Steine waren auch nicht gerade günstig. Das sind doch nur Steine. Ausser rumliegen können die absolut nichts und kosten 6 – 10,- € / Stück. Der Sprudelstein ist wohl eher seine 10,- € wert.
Wer hat mitgerechnet? Mein erstes Aquarium (64 l) hat schlappe 39,- € gekostet. Damit haben sie mich angefixt. Verdammt clever. 😉
In dem kleinen Becken habe ich jetzt eine Schneckenzucht, wenn man das so nennen darf. Diese kleinen, schultütenförmigen Schnecken sind gesunde Snacks für die Karpfen. Früher waren Kampffische in dem Becken. Leider sind die nicht sehr langlebig. Koi können so alt wie Menschen werden.
Kampffische und Flußkrebse passen von der Wassertemperatur zusammen. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass die Fische (an)gefressen werden.
Die Koi sind noch recht jung und deshalb auch nicht sehr gross. Als ich sie im Frühjahr 2007 gekauft habe waren sie so lang wie mein Finger. Die grossen sind jetzt ca. 25 cm lang.
Als ich heute morgen füttern wollte, haben die beiden Krebse schon wieder aufeinander gehangen. Die meinen es anscheinend ernst. Ich denke das ist ein gutes Zeichen, die beiden fühlen sich wohl.
Die blauen Flusskrebse haben sich bereits nach wenigen Tagen in ihrem neuen Heim das erste Mal gepaart. Ich war so fasziniert von der Vorstellung vielleicht 100 kleine Krebse zu sehen, dass ich die Sache dokumentieren wollte. Gerade habe ich aber den finsteren Gedanken gehabt, dass die beiden evtl. Doktor gespielt haben, dabei also keine Zeugung stattgefunden hat sondern einfach mal ne Trockenübung eingelegt wurde.
Das Video zeigt die beiden bei einer Auseinandersetzung. Die Qualität des Videos ist erbärmlich, ich hoffe die nächsten werden besser. Den Nachwuchs kann man bei der Quali bestimmt nicht erkennen. Der Fight zwischen dem Paar ist aber „ausreichend“.
Seit Mitte Februar 2008 bewohnt ein Pärchen Blue Florida Lobster mein Aquarium. Da diese blauen Flusskrebse sich anscheinend unter allen Umständen paaren können, versuche ich die Zeit von der Paarung bis zum Schlüpfen der Krebslarven und weiter zu dokumentieren.
Auch die anderen Bewohner des Aquariums - Koi und Apfelschnecken - bleiben nicht unbeachtet.
Kamillo